Ukraine-Hilfe Berlin bittet um Unterstützung für Retter und Bedürftige
Seit Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Millionen Menschen haben alles verloren. Kinder, Frauen und Männer bangen noch immer täglich um ihr Leben und ihre Zukunft. Ein gemeinnütziger Verein, der sowohl humanitäre als auch medizinische Hilfe leistet, ist die Ukraine-Hilfe Berlin e.V. Die Empfänger der Hilfsleistungen sind unter anderem Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Alters- und Kinderheime, aber auch Rettungskräfte, Kriegsopfer und deren Angehörige. „Die humanitäre Katastrophe im Herzen Europas sollte uns alle an die Bedeutung des Friedens erinnern und wir sollten neben der direkten Unterstützung durch die Kliniken der Initiative TraumaNetzwerk DGU in der Versorgung der Verletzten auch die mitmenschlichen Initiativen fördern“, sagt der stellvertretende DGOU-Generalsekretär Prof. Dr. Dietmar Pennig. Die Hilfsorganisation war auf dem diesjährigen DKOU im Foyer mit einem Stand vertreten, um auf ihre Projekte aufmerksam zu machen und um Unterstützung zu werben. Mit dabei auch Marie Gräfin von Plettenberg. Im Interview stellt sie den Verein und eins ihrer Herzensprojekte, „Implantate für Verwundete“, genauer vor.
Was macht der Verein Ukraine-Hilfe Berlin?
Der Verein wurde 2014 nach dem ersten Angriff auf die Ukraine als private Initiative ins Leben gerufen. Unser Team aus Freiwilligen arbeitet zielgerichtet und pro bono, sodass Spenden bedarfsorientiert und zu 100 Prozent Ukrainerinnen und Ukrainern in Not zugutekommen.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 haben wir unsere Anstrengungen immens erhöht. Der Verein hat Spenden von rund 7 Millionen Euro in ganz Deutschland gesammelt. Unsere Spendenlieferungen in die Ukraine umfassten:
- Über 1.000 Tonnen Hilfsgüter (Lebensmittel, Trinkwasser, Kleidung)
- Über 250 Tonnen Medikamente und Verbandsmaterial
- 250 Stromgeneratoren, davon einige groß genug zur Versorgung ganzer Krankenhäuser
- 17 Rettungswagen, vier Feuerwehrautos und 35 Pick-ups zur Bergung Schwerverletzter
Was wird nach wie vor gebraucht?
Noch immer erleiden Menschen in der Ukraine täglich Kriegsverletzungen. Lebensrettende Materialien und Geräte bleiben knapp. Defibrillatoren, Notrucksäcke für die Erstversorgung von Verletzten und Aderpressen zum Blutstoppen werden daher dringend gebraucht. Auch fehlt es immer wieder an ausreichend Fahrzeugen für Lebensretter, also Feuerwehren und Sanitäter.
Wie können die Mitglieder der DGOU Ihre Arbeit unterstützen?
Ich möchte den Mitgliedern der Fachgesellschaften DGOU, DGOOC und DGU ein von uns gefördertes Projekt der Unfallchirurgie vorstellen. Die Ukraine-Hilfe Berlin e.V. unterstützt ukrainische Ingenieure, die individuelle Knochenimplantate nach präzisen Vorgaben von Chirurgen per 3-D-Druck herstellen. Geholfen wird damit Schwerverwundeten, deren Knochen durch Kriegsverletzungen großflächig zerstört sind. Ohne Implantate würden Frakturen nicht komplikationsfrei heilen und es können Nervenschäden, ständige Schmerzen und Asymmetrien entstehen. Für die Betroffenen sind individuell hergestellte Knochenimplantate oft der einzige Weg zurück in ein normales Leben. Das Projekt läuft bereits erfolgreich und benötigt zur Fortführung unsere dauerhafte finanzielle Unterstützung.
Was sind Ihre größten Erfolge bisher?
Jede Rückmeldung von Menschen in der Ukraine berührt mich. Die tiefe und ganz persönliche Dankbarkeit der Ukrainerinnen und Ukrainer gibt mir die Kraft, meinen unermüdlichen Einsatz aufrechtzuerhalten. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die danksagenden Fotos von Kindern einer Klinik in Poltawa, im Osten der Ukraine, aus den frühen Kriegstagen. Wir hatten dorthin eigens einen Medikamententransport organisiert.
Und auch die tiefe Dankbarkeit mittels Videobotschaft von Ärzten nahe der Frontlinie etwas später im selben Jahr hat mich sehr gerührt. Wir hatten den Lebensrettern an der Frontlinie ein portables Ultraschallgerät gespendet. Gefreut habe ich mich auch über die Ehrung der Ukraine-Hilfe Berlin anlässlich eines Empfangs durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas im September 2023.
Was hat der Informationsstand auf dem DKOU bewirkt? Wie ist Ihr Resümee?
Der Stand bot uns eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Austausch mit den Mitgliedern der Fachgesellschaften. Es ist von unschätzbarem Vorteil, die Arbeit der Ukraine-Hilfe Berlin im persönlichen Gespräch vorzustellen. Wir konnten unsere Stärken als Hilfsorganisation darstellen und haben uns auch über den stetigen Strom an Fragen gefreut. Zudem konnten wir zahlreiche Kontakte knüpfen, verbunden mit Angeboten zur Unterstützung von beispielsweise Know-how-Transfer-Angeboten bis hin zu Sach- und Geldspenden.
SPENDENAUFRUF
Liebe Mitglieder, bitte helfen Sie der Ukraine-Hilfe Berlin mit einer Geldspende zur Unterstützung des Projekts zur Herstellung individueller Knochenimplantate für Schwerstverletzte sowie zahlreicher weiterer Projekte im medizinischen Bereich.
Empfänger: Ukraine-Hilfe Berlin e.V.
IBAN: DE24 8306 5408 0004 8722 15
Verwendungszweck: DKOU2023
Oder per PayPal
Für weitere Ideen und Hilfsangebote kontaktieren Sie gern Marie Gräfin von Plettenberg persönlich per E-Mail.
Herzlichen Dank!