Die proximale Humerusfraktur ist ein Bruch des schulternahen Oberarmknochens, der häufig bei älteren Patienten mit Osteoporose diagnostiziert wird.
Entsprechend der Anatomie des Oberarms kann der Bruch folgende vier Knochenanteile betreffen:
Die häufigste Lokalisation einer proximalen Humerusfraktur befindet sich am Übergang der Tubercula auf den Humerusschaft, dem „Collum chirurgicum“ (= chirurgischer Hals), da hier die größte mechanische Schwachstelle am Oberarmknochen liegt. Eine weitere mögliche Bruchstelle bildet das „Collum anatomicum“ (= anatomischer Hals), welches den Übergang der Tubercula auf den Humeruskopf bildet.
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Der Schweregrad einer Fraktur am Humeruskopf wird durch die Anzahl der Fragmente bestimmt. Ein einfacher Bruch besteht aus zwei Fragmenten. Wenn diese nur gering verschoben und eingestaucht sind, kann der Bruch eine relative Stabilität aufweisen.
Bei Drei- und Vierfragment-Frakturen besteht neben einer größeren Instabilität insbesondere die Gefahr einer Humeruskopfnekrose (= Absterben des Humeruskopfes). Hierzu kommt es, wenn die Blutgefäße, die den Humeruskopf versorgen, bei der Fraktur verletzt werden. Meist ist dann nicht mehr gewährleistet, dass der Humeruskopf ausreichend mit Blut versorgt wird.
Ein typischer Unfallmechanismus für eine Humeruskopffraktur ist ein Sturz auf den ausgestreckten Arm. Seltener ist die Ursache ein direkter Sturz auf die Schulter.
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Humeruskopf-3-Fragment-Fraktur (links) und schulternahe Oberarm-Trümmerfraktur (rechts)
Für die Art der Behandlung ist entscheidend, wie viele Knochenfragmente vorliegen und wie sehr diese gegeneinander verschoben sind.
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Röntgenbilder nach Osteosynthese der Humeruskopf-3-Fragmentfraktur (links) und der schulternahen Oberarm-Trümmerfraktur (rechts)
Autoren: Ina Aschenbrenner, Prof. Dr. Peter Biberthaler (Redaktionsteam DGU-Website)