Der Oberschenkelknochen besteht aus vier Anteilen: dem Kniegelenk, dem Schaft, dem Hals und dem Kopf, der zusammen mit dem Beckenknochen das Hüftgelenk bildet.
Bei einem Oberschenkelhalsbruch ist der Knochen genau im Übergang vom Hüftkopf zum Schaft des Oberschenkelknochens gebrochen, und das betroffene Bein kann die Last des Körpers nicht mehr tragen. Daher ist ein Oberschenkelhalsbruch leider oft sehr schmerzhaft und schränkt die Bewegungsfähigkeit des Betroffenen sehr stark ein.
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Ein Oberschenkelhalsbruch ist eine typische Verletzung im Alter, da die Knochenstruktur durch Osteoporose (Entkalkung) besonders im Bereich des Schenkelhalses geschwächt ist. So reichen oft schon geringe Krafteinwirkungen, wie ein „banaler“ Sturz aus der Standhöhe (z. B. Stolpern über einen Teppich) oder ein seitlicher Fall vom Stuhl als Ursache aus.
In jüngerem Alter ist ein Oberschenkelhalsbruch seltener, da hierfür ein größeres Trauma (z. B. Verkehrsunfall) erforderlich ist.
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Röntgenbild einer
Schenkelhalsfraktur, links
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Röntgenbild einer
Schenkelhalsfraktur, rechts
Für eine operative Therapie stehen prinzipiell zwei Verfahren zur Verfügung:
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Röntgenbild nach
Osteosynthese mit einer
Dynamischen Hüftkopfschraube (= DHS)
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Röntgenbild nach Gelenkersatz
mit einer Duokopfprothese
(der blauer Pfeil zeigt auf den
Ersatz-Hüftkopf und
der lilafarbene Pfeil auf den Schaft
der Prothese, der in den
Oberschenkel eingebaut ist)
Welches Verfahren für den Patienten die optimale Therapie darstellt, hängt somit von der Art des Bruches und von der Regenerationsfähigkeit des Knochengewebes ab. Eine Entscheidung wird daher immer individuell getroffen.
Große Studien der jüngeren Vergangenheit haben gezeigt, dass bei Patienten über 65 Jahren der Gelenkersatz häufig die bessere Alternative zu sein scheint.
Autoren: Ina Aschenbrenner, Prof. Dr. Peter Biberthaler (Redaktionsteam DGU-Website)