„Die Unfallchirurgie in Deutschland - unsere Verantwortung und Verpflichtung“

Die DGU

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ist eine wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaft mit rund 4.500 Mitgliedern. Ihr breites Aufgabenspektrum reicht von der wissenschaftsbasierten Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation in der Traumatologie über die Einrichtung und Sicherung adäquater Versorgungsstrukturen und effizienter Fort- und Weiterbildungskonzepte bis zum Transfer von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung.

Factsheet DGU

Unfälle sind eine tägliche Bedrohung von Menschen aller Altersklassen. Jedes Jahr erleiden über 35.000 Menschen in Deutschland schwere, oft lebensbedrohliche Verletzungen. Dennoch haben Verletzte keine Lobby. Ziel der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie ist es, Patienten die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten und Verletzte dauerhaft zu versorgen. Dabei stellt sie die Behandlung vom Unfallort bis zur Wiedereingliederung ins soziale und berufliche Umfeld sicher.

2003 wurde der Facharzt-Titel für Orthopädie und Unfallchirurgie in Deutschland etabliert. Heute ist das Fach „O und U“ eine tragende Säule in der gesamten Chirurgie und stellt den größten Anteil der operativen Versorgung in Deutschland. 2008 gründete die DGU daher gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) als Vereinsverband.

In Zusammenarbeit mit der DGOU fördert die DGU die Forschung im Fach, stellt Plattformen und Netzwerke für den Austausch von Wissenschaftlern bereit und kommuniziert die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, etwa durch die Fachzeitschrift „Der Unfallchirurg“, die Mitgliederzeitschrift „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ (OUMN) sowie auf dem jährlichen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU).

Für eine größtmögliche Transparenz bedarf es ordnungs- und versorgungspolitischer Rahmen. Daher erarbeiten Expertinnen und Experten der DGU unter dem Dach der DGOU-Leitlinienkommision unter anderem Leitlinien für die unfallchirurgische Diagnostik und Therapie. Diese Leitlinien dienen Ärzten, Mitgliedern medizinischer Hilfsberufe, Patienten und interessierten Laien zur Information und tragen zur Qualitätssicherung bei. Alle Leitlinien der drei Fachgesellschaften DGOU, DGOOC und DGU werden unter der Ordnungsnummer der DGOU auf dem Portal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) veröffentlicht.
 

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie ist ein gemeinnütziger Verein. Gegründet wurde sie am 23. September 1922 unter dem Namen „Deutsche Gesellschaft für Unfallheilkunde, Versicherungs- und Versorgungsmedizin“. Ihre Geschäftsstelle befindet sich im Tiergarten-Tower in Berlin.

Die DGU wählt den überwiegenden Teil des Vorstands und des Präsidiums über ihre jährlich stattfindende Mitgliederversammlung, die auch über Haushaltsfragen und Satzungsänderungen entscheidet. Vertreten wird die DGU durch ein Präsidium, das aus dem Geschäftsführenden Vorstand, dem Präsidialrat, dem Ständigen Beirat, dem Nichtständigen Beirat, dem Fachbeirat und dem Senat besteht. Alle Aspekte der Geschäftsführung werden gemäß der Satzung und der Geschäftsordnung des Präsidiums geregelt.

Derzeit hat die DGU rund 4.500 Mitglieder. Um wissenschaftliche Fragen zu lösen und Empfehlungen zu erarbeiten, ist die praktische Arbeit der DGU in Arbeitsplattformen eingeteilt. Dazu gehören Sektionen, Arbeitsgemeinschaften, Kommissionen und Ausschüsse. Dabei arbeitet die DGU mit Arbeitsplattformen der DGOU zusammen.

Die DGU fördert die Aus-, Fort- und Weiterbildung im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie mit einem jährlich stattfindenden Kongress, mit der Unterstützung von Studien- und Forschungsaktivitäten sowie mit eigenen Bildungsangeboten. Um die Fortbildung zu unterstützen, übernimmt die DGU unter bestimmten Voraussetzungen auch die Schirmherrschaft für externe Veranstaltungen und Kongresse.

Als spezielle Interessenvertretung junger Orthopäden und Unfallchirurgen hat sich aus der Vertretern der DGU das heutige Junge Forum O und U, als gemeinsames Gremium der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ((DGOU) und des Berufverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) gebildet. Das Netzwerk bietet Informationen und Beratung in Bezug auf klinische, wissenschaftliche und didaktische Aspekte der Weiterbildung und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Weiterbildung im Sinne der kurrikulären Ausbildung zu optimieren.

Besondere wissenschaftliche Leistungen zeichnet die DGU – teilweise in Kooperation Partnerorganisationen – mit Ehrungen und Preisen aus. Zudem schreibt die DGU jährlich Stipendien aus.

Die meisten Ehrungen, Preise und Stipendien werden einmal jährlich im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) verliehen.

Um jedem Verletzten an jedem Ort in Deutschland zu jeder Zeit die gleichen Überlebenschancen zu bieten, hat die DGU das Projekt TraumaNetzwerk DGU® ins Leben gerufen. 2006 gab die DGU dafür erstmals das „Weißbuch Schwerverletztenversorgung“ heraus, dessen Empfehlungen bundesweit umgesetzt wurden. 2012 kam die aktualisierte Neuauflage heraus.

Mittlerweile zeichnet sich in Deutschland eine deutliche Verbesserung der klinischen Infrastruktur und der Prozessqualität bei der Versorgung schwerverletzter Patienten ab.

Die DGU kooperiert national und international mit vielen Partnern und arbeitet in der Notfallpflege multiprofessionell mit allen Disziplinen zusammen, die für die Versorgung Verletzter Sorge tragen.

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie sieht außerdem eine ihrer wichtigen Aufgaben darin, Unfälle zu vermeiden. Mit diesem Ziel unterstützt sie beispielsweise Projekte zur Förderung der Verkehrssicherheit und gibt mit ihren Patienteninformationen eigene Empfehlungen zur Prävention und Behandlung von Verletzungen heraus.

Präventiv tätig ist die DGU auch im Hinblick auf Behandlungsfehler, um damit die Sicherheit der Patienten zu erhöhen. Dafür arbeitet sie mit verschiedenen Partnern zusammen, wie dem kritischen Berichtssystem „CIRS“ oder dem „Aktionsbündnis Patientensicherheit“. Ziel ist es, durch Transparenz, Information und einen möglichst emotionslosen Umgang mit Fehlern Maßnahmen zur Verbesserung der Fehlerprävention entwickeln zu können.

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