Denise Schulz und Anne Neubert, TraumaEvidence, Universitätsklinikum Düsseldorf sowie PD Dr. Andreas Höch, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig und PD Dr. Steven Herath, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, BG Klinik Tübingen
Die Entwicklung eines Core Outcome Sets für Acetabulumfrakturen: eine Delphi-Studie
Trotz zunehmender Anzahl an systematischen Übersichtsarbeiten im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie ist die Anzahl solcher, die klinisch verwendbare Resultate berichten, begrenzt. Sehr häufig ist dies unter anderem dadurch bedingt, dass klinische Primärstudien eine hohe Heterogenität hinsichtlich der erhobenen Endpunkte aufweisen. Dies limitiert die Vergleichbarkeit sowie die Kombination der Resultate der Primärstudien.
Mit der Standardisierung der Endpunkte kann diesem Problem entgegengewirkt werden. Ein Core Outcome Set (COS) legt ein Minimum an Endpunkten fest, das in allen klinischen Studien zu dieser Thematik gemessen und berichtet werden sollte. Die Studie verfolgt das Ziel, ein COS für chirurgisch behandelte Acetabulumfrakturen mit Hilfe einer Delphi-Studie zu entwickeln. Als Vorarbeit wurde zunächst eine systematische Übersichtsarbeit durchgeführt, mit welcher alle berichteten Endpunkte identifiziert, gruppiert und kategorisiert wurden, um diese nun mittels Delphi-Studie in ein COS zu übertragen.
Die Resultate der systematischen Übersichtsarbeit werden in der Studie verwendet, um die Relevanz der identifizierten Endpunkte unter Verwendung der Delphi-Methode mittels einer ExpertInnengruppe einzuordnen. Die Expertinnen und Experten werden eine Liste mit allen Endpunkten erhalten und gebeten, diese hinsichtlich ihrer Relevanz einzuordnen. Dafür wird eine Delphi-Umfrage mit drei Runden und eine Online-Konsenssitzung durchgeführt. Endpunkte aus der Einschlussliste, für die in der Online-Konsenssitzung mindestens 70 Prozent der Expertinnen und Experten für eine Aufnahme stimmen, werden in das COS eingeschlossen.